Lederherstellung und die damit verbundenen Umweltprobleme

Die Lederherstellung ist eine altehrwürdige Handwerkskunst, die seit Jahrhunderten praktiziert wird. Doch trotz ihrer kulturellen Bedeutung und der Verwendung von Leder in verschiedenen Branchen birgt die Lederindustrie erhebliche Umweltprobleme. In diesem Artikel werden wir uns eingehender mit den verschiedenen Aspekten der Lederherstellung befassen und die Auswirkungen auf die Umwelt betrachten.

 

1. Herstellung von Leder: Die Lederherstellung beginnt mit der Gewinnung von tierischer Haut, in der Regel von Rindern, Schafen oder Ziegen, die in der Fleischindustrie geschlachtet wurden. Nach der Schlachtung werden die Häute gegerbt, um sie haltbar und geschmeidig zu machen. Es gibt verschiedene Arten von Gerbverfahren, aber die häufigste Methode ist die Verwendung von Chemikalien wie Chromsalzen. Diese Chemikalien sind hochgiftig und können bei unsachgemäßer Entsorgung in Gewässer gelangen, was erhebliche Umweltverschmutzung verursacht.

 

2. Wasserverbrauch und Verschmutzung: Die Lederherstellung erfordert große Mengen an Wasser, insbesondere während des Gerbprozesses. Das Einweichen der Häute, das Entfernen von Haaren und Fett sowie das Gerben selbst erfordern erhebliche Wassermengen. Der hohe Wasserverbrauch führt zu Wasserknappheit in einigen Regionen und belastet die örtlichen Wasserressourcen. Darüber hinaus enthält das Abwasser der Gerbereien häufig giftige Substanzen wie Schwermetalle, Salze und Chemikalien, die in die Umwelt gelangen und sowohl die Oberflächengewässer als auch das Grundwasser verschmutzen.

 

3. Abholzung und Landnutzung: Die Lederindustrie trägt auch zur Entwaldung und Umwandlung von natürlichen Ökosystemen bei. Die Nachfrage nach Weideflächen für Rinder und anderen Nutztieren, deren Haut für die Lederherstellung verwendet wird, führt zur Rodung von Wäldern und der Zerstörung von natürlichen Lebensräumen. Dieser Verlust an biologischer Vielfalt und Ökosystemdienstleistungen hat weitreichende Auswirkungen auf das Klima, den Wasserhaushalt und die Erhaltung der Artenvielfalt.

 

4. Treibhausgasemissionen: Die Lederherstellung ist auch mit erheblichen Treibhausgasemissionen verbunden, insbesondere aufgrund der Entwaldung, des Energieverbrauchs und der Transportprozesse. Die Tierhaltung für die Fleischproduktion erzeugt große Mengen an Methan, einem starken Treibhausgas. Darüber hinaus benötigen die Gerbereien beträchtliche Mengen an Energie, um die chemischen Prozesse aufrechtzuerhalten. Diese Energie stammt oft aus fossilen Brennstoffen, die zur Freisetzung von Kohlendioxid beitragen und den Klimawandel weiter vorantreiben.

 

5. Alternativen und Lösungen: Um die Umweltauswirkungen der Lederindustrie zu reduzieren, sind alternative Ansätze und Lösungen erforderlich. Eine Möglichkeit besteht darin, auf pflanzliche oder synthetische Materialien umzusteigen, die tierfreundlich und umweltverträglicher sind. Es gibt bereits innovative Unternehmen, die pflanzlich gegerbtes Leder herstellen oder vegane Lederalternativen aus nachhaltigen Materialien entwickeln. Darüber hinaus können verbesserte Gerbverfahren und Technologien eingesetzt werden, um den Wasserverbrauch zu reduzieren und umweltfreundlichere Chemikalien zu verwenden.

 

Fazit: Die Lederherstellung ist eng mit Umweltproblemen verbunden, darunter Wasserverschmutzung, Abholzung, Treibhausgasemissionen und Verlust der biologischen Vielfalt. Um die negativen Auswirkungen zu minimieren, sind alternative Materialien und Produktionsmethoden erforderlich. Als Verbraucher können wir unsere Kaufentscheidungen überdenken und nachhaltige Alternativen in Betracht ziehen, um einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten und die Lederindustrie zu einem nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Sektor zu machen.

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